Im Herbst 2003 wurde in der Lutherischen Stadtkirche eine hauptamtliche Stelle für Diakonie ins Leben gerufen und seit damals widme ich mich den damit verbundenen Aufgaben mit großer Freude. – Ich erinnere mich noch gut an die Stellenausschreibung in unserer Kirchenzeitung: Man suchte jemanden mit Engagement und Fachkenntnissen, allerdings ohne dies genauer zu definieren. Ich hatte gerade meine psychologische Beratungspraxis im Bezirk eröffnet und vermutete, dass die gewünschte Tätigkeit meinen fachlichen Fähigkeiten entsprechen könnte. – Und so war es denn auch!

Die Grundidee meiner Arbeit lag je immer in dem Wunsch, Kirche als Wegbegleiter der Menschen durch den Alltag, vor allem in schwierigen Lebenslagen, wie es der biblischen Tradition entspricht, für unsere Zeit neu zu denken und entsprechende Angebote zu etablieren, sei es mit unserer psychosozialen Beratungsstelle, wofür wir 2004 mit dem Diakoniepreis der Evangelischen Kirchen ausgezeichnet wurden, mit den ehrenamtlichen Hausbesuchen, dem von mir 2008 initialisierten Schulcoaching oder einem zukünftigen Begleitungsschwerpunkt für SeniorInnen und ihre Angehörigen. Dabei ist mir die Zusammenarbeit mit anderen diakonischen Einrichtung, wie der Stadtdiakonie Wien oder der Diakonie Bildung, stets ein großes Anliegen.

Besonders gerne nehme ich wahr, wenn sich diakonische Aktivitäten auch ohne mein Zutun entwickeln, denn Diakonie ist keine kirchliche Zusatzaufgabe sondern fundamentaler Bestandteil des Wirkens einer christlichen Gemeinde, ganz wie es Paulus in seinem Galaterbrief zum Ausdruck bringt: „In Christus Jesus gilt der Glaube, der durch die Liebe tätig ist“.