In der Passionszeit ist in unserem Kirchenraum eine Bilderserie von Matthias Mollner / Black Ferk Studio zu sehen sein. Die Bilder spiegeln eine Auseinandersetzung mit der ME/CFS-Erkrankung seiner Partnerin Judith Schoßböck. ME/CFS – Myalgische Enzephalomyelitis/das Chronische Fatigue-Syndrom – ist der Name einer schweren neuroimmunologischen Erkrankung, die noch kaum erforscht ist.

Die Ausstellung passt in die Passionszeit. Denn in der Kreuzestheologie geht es auch darum, zu zeigen: Der gekreuzigte Jesus, der Gott am Kreuz, hat mit seinem Tod das Augenmerk auf das Leid in der Welt gerichtet. Der biblische Gott ist nicht nur der Schöpfer einer ‚wonderful world‘. Als Gott am Kreuz nimmt er uns auch an die Hand und macht uns Mut, den Blick nicht vom Leiden abzuwenden. Und dieser Mut muss konkret werden, denn das Leid in der Welt ist immer konkret und keine abstrakte Floskel. Und so stellen wir dem einen großen Schmerzporträt auf unserem Altar die Schmerzporträts von Matthias Mollner zur Seite.

Zustande gekommen ist die Ausstellung auf Vermittlung und Initiative von Sabine Hermisson, Universitätsassistentin am Institut für Religionspädagogik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät. Als Mutter der schwer an ME/CFS erkrankten Mila (21) und Theologin hat sie die Idee zur Ausstellung in einem Kirchenraum gehabt.

Auch die We&Me-Stiftung ist mit an Bord, die von der Familie Ströck von der Bäckereikette Ströck gegründet wurde. In der Familie gibt es ebenfalls zwei Betroffene und die Stiftung setzt sich auch dafür ein, dass Forschung und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der Krankheit endlich Fahrt aufnehmen.

Eröffnet wurde die Ausstellung im Gottesdienst am 18.2 mit anschließender Matinee. Sie ist bis Karfreitag zu sehen.

Alle Informationen zu Ausstellung und Rahmenprogramm (Workshop und Lesung am 9.3.)