Die Evangelische Kirche A.B. in Österreich und ihre Vertreterinnen und Vertreter sind sehr betroffen über die Entscheidung der Bundesregierung über die diesjährige Karfreitagsregelung.
Als Superintendent unserer Superintendenz stelle ich fest:
Die langjährige Glaubenspraxis vieler evangelischer Christen in unserem Land wird massiv behindert.
Gottesdienste am Karfreitag gehören selbstverständlich zu unserem Glauben, auch wenn sie vor 14.00 Uhr beginnen.
Die neue gesetzliche Feiertagsregelung bedeutet also eine Einschränkung unseres Glaubenslebens, unserer Glaubensfreiheit.
Das Religionsrecht muss wirtschaftlichen Interessen weichen. Diese neue Bestimmung nehme ich als Vertreter unserer Kirche nicht so einfach hin.
Die Erinnerung an das Leiden und Sterben des Jesus von Nazareth ist der Ausgang und das Zentrum unseres Glaubens.
Denn für uns bedeutet dies, wie nahe Gott dieser Welt immer steht und bleibt – auch in Ohnmacht, Leid und aller Zerrissenheit.
Als Superintendent von Wien werde ich mich – auch in Verbindung mit den anderen Diözesen – auf kirchenleitender Ebene für die Weiterführung der Gespräche auf politischer Ebene einsetzen.
Und in verschiedenen Bereichen ist auch Ihre Mitwirkung gefragt, wenn die Religionsausübung von evangelischen Christen erschwert wird.
Bitte verbreiten Sie, was der Karfreitag für Sie bedeutet, machen Sie Werbung für die Gottesdienste und vertreten Sie unsere Kirche glaubwürdig nach außen.
Sollten Sie gute und durchführbare Ideen haben, wie die gezielte Diskussion um den Karfreitag auch in Zukunft erhalten und bereichert werden kann, bitte wenden Sie sich an das Pfarramt Ihrer Wahl oder an die Superintendentur in der Hamburgerstraße 3, 1050 Wien. Manche Iniativen können sicher österreich- oder wienweit verfolgt werden.
Mit herzlichen Segenswünschen
Ihr Matthias Geist, Superintendent